Auf der Jagd nach Nostalgie: Ein Test der Omega Speedmaster Racing

Der Omega Speedmaster Racing Chronometer bereitet sich auf eine neue Generation von Fans vor. Bei unserem letzten Besuch im WatchTime-Archiv unten haben wir die aktuelle Speedmaster mit einem Retro-inspirierten Zifferblatt und der neuesten Uhrmachertechnologie unter der Haube getestet.

Der Omega Speedmaster Racing Master Chronometer war zwar nicht auf dem Mond, dennoch ist er eine rundum überzeugende Uhr: Sein sportlich-elegantes Design bietet Spannung, ohne zu polarisieren; seine Komponenten sind von hoher Qualität, ohne den Preis übermäßig in die Höhe zu treiben; und die Technik seines Uhrwerks kann man als genial bezeichnen Mehr Info.

Die von uns getestete Speedmaster Racing verfügt über einen markanten Minutenkreis am Rand des Zifferblatts, der von den Zielflaggen inspiriert ist, die das Ende eines Rennens signalisieren. Diese „Racing Dials“ mit zweifarbigen Markierungen zur Anzeige von Sekundenbruchteilen erschienen erstmals 1968 bei einem Omega-Modell. Berühmt wurden sie 1969, dem Jahr der ersten Mondlandung, als Omega die Mark II als moderne Weiterentwicklung der Speedmaster vorstellte . Die Marke ließ die Mark II 2014 wieder aufleben, 2017 folgte die Speedmaster Racing Master Chronometer, die wir in diesem Test unter die Lupe genommen haben.

„Master Chronometer“, die letzten Worte im Namen dieses Modells, stehen für ein Omega-Uhrwerk der neuesten Generation, das verschiedene Qualitätsmerkmale und Zertifikate vereint. Tatsächlich bietet der Manufaktur-Chronograph Kaliber 9900 so viele technische Vorteile, dass es nicht einfach ist, sie alle zusammenzufassen. Dank der Omega-eigenen Koaxialhemmung, die über einen besonders komplex geformten Hebel und Ankerrad verfügt, läuft sie äußerst präzise. Zwei seriell geschaltete Federhäuser sorgen dafür, dass dieses Uhrwerk 60 Stunden hintereinander ohne Zufuhr neuer Energie läuft. Dank einer Siliziumspirale, DLC-beschichteten Federhäusern, einer neu berechneten Verzahnung der Zahnräder, speziellen Schmiermitteln und einem Rotor, der auf Keramiklagern gleitet, läuft es verschleißarm. Und die Verwendung ausschließlich antimagnetischer Materialien sorgt dafür, dass dieses Kaliber von allen Magnetfeldern, die im täglichen Leben auftreten können, unbeeindruckt bleibt.

Omega Speedmaster Racing Chronometer – Rückseite
Das Omega Master Co-Axial-Kaliber 9900 ist durch den Gehäuseboden sichtbar.
Seit der Einführung der Manufakturlinie im Jahr 2007 geht Omega bei den Dekorationen eigene, besondere Wege und sorgt so dafür, dass seine Kaliber auf den ersten Blick ihren Ausnahmestatus beweisen. Der Rotor sowie die Brücken auf der Rückseite des Uhrwerks sind nicht nur rhodiniert, sondern auch mit einem speziellen dekorativen Muster namens „Côtes de Genève en Arabesque“ eingraviert. Darüber hinaus verfügen die Brücken über abgeschrägte und polierte Kanten. Diese flachen Teile werden von geschwärzten Schrauben gehalten, die der Farbe der Unruh und der beiden Federhäuser entsprechen, die entlang der Peripherie des Uhrwerks sichtbar sind. Darüber hinaus sind die Gravuren auf den Brücken und Rotoren mit rotem Lack gefüllt.

Auch nicht zu übersehen: Alle oben genannten Technologien und Dekorationen sind in einem sehr sorgfältig verarbeiteten Edelstahlgehäuse mit Keramiklünette und zwei gewölbten Saphirgläsern untergebracht und das gesamte Ensemble kostet nur 8.450 US-Dollar. Auch hier hat Omega mit Unterstützung seines Mutterkonzerns Swatch Group keine Mühen in der Entwicklungsarbeit gescheut. Die Tachymeterskala entlang der Lünette besteht aus Liquidmetal, einem patentierten Material, das im noch geschmolzenen Zustand in die gefrästen Vertiefungen gegossen, aushärten gelassen und dann auf der Oberseite mattpoliert wird. Keramik verfügt über eine höhere Oberflächenhärte, sodass beim Polieren des Liquidmetals keine unerwünschten Werkzeugspuren oder andere Spuren auf der Keramik zurückbleiben. Mit dieser Methode kann Omega der Lünette eine völlig glatte Skala verleihen, die sowohl aus polierter Keramik als auch aus mattem Metall besteht.

Sucht man einen Wermutstropfen beim hochwertigen, komplex geformten, teils polierten, teils satinierten Gehäuse, dann stößt man auf die versunkene Krone, die sich nur beherzt mit den Fingernägeln herausziehen lässt. Dieses Problem hätte vermieden werden können, wenn eine verschraubte Krone verwendet worden wäre: Nachdem eine solche Krone abgeschraubt wurde, wird sie durch den Druck einer Feder automatisch aus dem Gehäuse herausgedrückt. Hätte sich Omega für eine verschraubte Krone entschieden, hätte dieses Modell möglicherweise auch eine Druckfestigkeit von mehr als nur 50 Metern erreicht.

Die Drücker hingegen lassen sich einwandfrei bedienen. Sie erfordern etwas Kraftaufwand, die Druckpunkte sind aber gut gewählt und glücklicherweise bei beiden Tasten gleich. Ebenso komfortabel lässt sich die sichere Faltschließe bedienen, die sich nur auf einer Seite öffnen lässt. Dieses robuste und funktionale Bauteil, mit dem der Träger die Gesamtlänge des Armbandes anpassen kann, rundet den guten Eindruck ab, den das hochwertige Lederarmband und die Uhr insgesamt hinterlassen.

Unser Test zeigt, dass die Speedmaster Racing durchaus das Zeug dazu hat, einen Uhrenliebhaber zu überzeugen, der mit Sicherheit Freude an diesem neuen Zeitmesser haben und von seiner Leistung kaum jemals enttäuscht sein wird.

TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Omega S.A., Stämpflistrasse 96, 2504 Biel, Schweiz
Referenznummer: 329.32.44.51.06.001
Funktionen: Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Datum, Chronograph mit konzentrischen Zählern für 30 Minuten und 12 Stunden
Uhrwerk: Automatisches Manufakturkaliber 9900 mit antimagnetischen Komponenten, Chronometer, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 54 Steine, Sekundenstoppfunktion, Schnellrückstellmechanismus für die Datumsanzeige durch Neupositionierung des Stundenzeigers in Stundenschritten, koaxiale Hemmung mit Siliziumspirale und Titanunruh, Säulenrad, zwei Federhäuser, Feinregulierung über Gewichte auf der Unruh, Nivachoc-Stoßdämpfung, 60 Stunden Gangreserve, Durchmesser = 32,5 mm, Höhe = 7,6 mm
Gehäuse: Edelstahl, Keramiklünette mit Tachymeterskala aus Liquidmetal, gewölbtes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, verschraubter Vollgewindeboden mit beidseitig entspiegelter Saphirscheibe, wasserdicht bis 50 m
Armband und Verschluss: Leder mit sicherer Edelstahlschnalle, die sich nur auf einer Seite öffnen lässt
Gangergebnisse (Abweichung in Sekunden pro 24 Stunden, vollständig aufgezogen/nach 24 Stunden):
Wählen Sie +1 / 0
Wählen Sie +3 / +3
Krone auf +1 / +1
Krone runter +1 / +1
Krone links +2 / +2
Krone rechts +1 / +1
Größte Abweichung 2 / 3
Durchschnittliche Abweichung +1,5 / +1,3
Durchschnittliche Amplitude:
Flache Positionen 261° / 265°
Hängepositionen 246° / 246°
Abmessungen: Durchmesser = 44,25 mm, Höhe = 14,9 mm, Gewicht = 107 g
Preis: 8.450 $

ERGEBNISSE:
Armband und Schließe (max. 10 Punkte): Gute Verarbeitung zeichnet sowohl das Lederarmband als auch die stabile, funktionale und sichere Faltschließe aus. 8
Bedienung (5): Der Chronograph hat gute Druckpunkte, allerdings lässt sich die tief eingelassene Krone nur schwer herausziehen. 4
Gehäuse (10): Das Stahlgehäuse mit Keramiklünette und zwei gewölbten Saphirgläsern ist gut verarbeitet, hält dem Druck jedoch nur bis zu einer Tiefe von 50 Metern stand. 8
Design (15): Die Version in Grau, Braun und Orange wirkt schick und sportlich und dennoch elegant, allerdings wirken die Hauptzeiger etwas schlank. 13
Ablesbarkeit (5): Mattes Zifferblatt, Leuchtmasse und Zeiger in der richtigen Länge sorgen für eine gute Ablesbarkeit bei Tag und Nacht. Ein Schwachpunkt zeigt sich im Detail: Die Waage wirkt zu überfüllt. 4
Tragekomfort (10): Der bequeme Riemen und das geringe Gesamtgewicht (107 Gramm) tragen zu einem sehr guten Gefühl am Handgelenk bei. 9
Uhrwerk (20): Das Manufaktur-Chronographenkaliber ist eines der besten auf dem Markt. 19
Bewertungsergebnisse (10): Ein Gewinn von nur 1,5 Sekunden sowohl an der Zeitmessmaschine als auch am Handgelenk und nur 2 Sekunden Unterschied zwischen den verschiedenen Positionen 10
Gesamtwert (15): Hochwertige Handwerkskunst, innovative Technik, ein vertrauenswürdiges Qualitätssiegel – und das alles zu einem erschwinglichen Preis 13
Gesamt: 88 PUNKTE